Donnerstag, 16. April 2009

Ponferrada - Villafranca de Bierzo 24,7 km

So besoffen wie der Spanier gestern Abend war, so fit ist er heute Morgen. Um 6:30 Uhr knipst er das Licht an und ist offensichtlich bestens aufgelegt. Ich quäle mich dann logischerweise auch aus dem Bett und verlasse gegen 7:15 Uhr die Herberge mit Ziel Villafranca del Bierzo. Es ist ein ziemlich langweiliger Weg über fast 25 Kilometer. Es geht mal etwas hoch, mal wieder runter, mal durch Weinberge, mal über Asphalt. Gegen 14:00 Uhr komme ich nach mehreren Pausen in der Albergue an.
Mein linkes Fußgelenk ist zum wahnsinnig werden. Schmerzen ohne Ende. Ich habe keine Ahnung wie ich so die letzten 180 Kilometer noch schaffen soll. Bergab ist es einfach nur höllisch, Bergauf geht es ganz gut. Das Gelenk ist nach wie vor sehr stark geschwollen. Ich creme und schlucke Schmerztabletten ohne Ende - offensichtlich bin ich schon imun gegen das Zeug - die Schmerzen sind trotzdem immer da :-(

Jetzt ist es 19:00 Uhr, ich habe mir Maccaroni mit Tomatensoße gekocht. In der Soße habe ich noch Salami und jede Menge Knoblauch erwärmt. Die anderen Pilger sollen ja schließlich auch was davon haben :-)
Natürlich habe ich mir auch eine Flasche Tinto dazu aufgezogen. Ohne den wäre das hier auch nicht auszuhalten. Um mich herum sitzen momentan außer Stefanie vom Chiemsee ca. 10 bis 12 Spanier. Jeder von denen spricht mit jedem, jeder versucht die Lautstärke des anderen zu übertrumpfen. Damit nicht genug läuft auch noch mit ohrenbetäubendem Lärm der MP3-Player eines Handys dem überhaupt niemand zuhört - Hauptsache er macht Krach! Wenn es noch einen Fernseher gäbe bin ich sicher, der würde auch noch laufen.

Also trinke ich meinen Wein hastig aus und gehe in meinen Schlafsack. Morgen steht der Camino Duro an - hinauf ist es ja ok, aber wenn ich daran denke wie ich da wieder runter kommen soll, wird es mir gar nicht besser.

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