Mittwoch, 28. April 2010

....und wieder gehts nach Finisterra



Am Mittwoch, 21.04. fahren wir mit dem Bus nach Finisterra, verbringen dort bei herrlichem Wetter meinen Geburtstag und noch ein paar harmonische Urlaubstage, verbrennen nach alter Sitte einige getragene Kleidungsstücke,  bevor es dann wieder für zwei Tage ins laute, von Bustouristen überfüllte Santiago geht. Aber wir machen uns dort auch noch zwei schöne Tage. Wir besuchen erstmals den Markt von Santiago und Abends tanzen wir auf der Plaza de Galicia zu wunderschönen Klängen einer russichen Musikkappelle Walzer auf der Straße. So läßt es sich auch in Santiago als Tourist aushalten. 

Aber irgendwann ist auch das um und wir sitzen im Flieger nach Hahn, wo uns ein Freund bereits mit dem Auto erwartet. Wir fahren direkt in unseren Garten. Zuhause sein ist auch wieder schön und von der Pilgerreise zähren wir sicherlich noch sehr lange. Das war bestimmt nicht unsere letzte zusammen. Die Planungen für 2012 können beginnen. 

Hasta la vista Espana

Dienstag, 20. April 2010

Padron - Santiago de Compostela


Eigentlich wollten wir ja heute nur eine kurze Tour gehen um dann morgen, an meinem Geburtstag, in Santiago anzukommen. Aber wie das so ist, es kommt ja doch meist anders. Wir hatten geplant zum Abschluß noch einmal in einer Albergue zu übernachten. Die letzte uns bekannte auf dem Weg wäre im Ort Theo, das ist ca. 10 km von Padron entfernt.

Daniela und Horst verlassen unser Hotel relativ früh, sie wollen heute noch in Santiago ankommen. Wir verabschieden uns voneinander und wollen uns morgen in Santiago nochmals treffen.

Beate und ich gehen erst mal nen Kaffee trinken und uns etwas zwischen die Zähne schieben. Dann gehen wir gemütlich einer Landstraße folgend, in Richtung Theo. Die Gegend hier ist wunderschön und so vergeht die Zeit im Nuh. Bereits gegen 11:30 erreichen wir Theo, eigentlich zu früh um schon aufzuhören. Ein Blick auf die Karte zeigt uns kurz vor Santiago den Ort Milladoiro. Das scheint ein etwas größerer Ort zu sein, da werden wir sicher ein Zimmer zum übernachten finden. Und von Theo sind es auch nur noch sieben Kilometer. Das schaffen unsere Füße heute locker. 
Nach weiteren zwei Stunden durch herrliche Wäler und Felder stehen wir an einer Weggabelung. Links führt der Camino nach Santiago und rechts geht es nach Milladoiro. Beate fragt wie weit es noch bis nach Santiago ist. Nochmal ca. sieben km, weis mein Caminoführer zu berichten. Wir schauen uns kurz an, dann ist klar das wir heute noch nach Santiago weiterpilgern. Wir wollen jedoch bei der Ankunft vor der Kathedrale, auf dem Plaza Obradoiro, eine Flasche Albarinho zusammen köpfen. Also gehen wir an der Weggabelung nach rechts um in dem Ort eine Flasche Wein, Käse und Brot zu kaufen. Unser Entschluss, anschliessend nicht zu dieser Weggabelung zurückzulaufen und dem ausgewiesenen Camino zur Kathedrale zu folgen, sollten wir noch bitter bereuen. Wir fragen also eine Passantin ob die Straße auf der wir nach dem Einkauf langliefen nach Santiago führt. "Si, Si, Senor!" Was sie uns allerdings verschwieg, war die Tatsache das es sich im folgenden bei der Straße um eine Autobahn handelt. Nach ca. einer halben Stunde stehen wir orientierungslos auf einer Autobahnauffahrt. Keine Chance da irgendwie wieder runterzukommen. Vor uns breitet sich Santiago aus, die Kathedrale ist schon zu sehen, und wir wissen nicht wie wir dorthin kommen sollen. 
Ein freundlicher Spanier hält auf der Auffahrt an und macht uns klar, das wir ca. zwei km zurücklaufen müssen um auf den Weg zu kommen der unter der Autobahn hindurch nach Santiago führt. Wir bedanken uns artig und gehen den Weg zurück, finden die Abzweigung zu der Unterführung und erreichen auch bald die Stadtgrenze von Santiago.
Nach mehrmaligem fragen ob wir auf dem Weg Richtung Kathedrale sind, was immer mit einem freundlichen "si,si, si!" beantwortet wird, finden wir dann auch irgendwann wieder gelbe Pfeile. Wir sind also wirklich wieder auf dem Camino.
Plötzlich ruft aus einem Fenster eine uns wohlbekannte Stimme "Beeeaaateee". Es ist Daniela. Sie haben sich hier in einer Pension ein Zimmer genommen. Es ist zwar noch ein weiteres Zimmer frei, aber Beate und ich wollen es in dem Hotel in dem wir auch 2007 und 2009 wohnten probieren. Außerdem wollen wir nun als erstes den Albarinho trinken und in die Kathedrale gehen. Wir verabreden uns zum Abendessen und laufen weiter. Wir kommen über die Plaza de Galicia endlich in uns bekanntes Stadtgebiet und stehen zehn Minuten später vor der Kathedrale.


Wir fallen uns in die Arme und Beate heult vor Freude wie ein Schloßhund. Diese Gefühl was einen dort überkommt läßt sich nicht in Worte fassen. Alle Strapazen der letzten Wochen sind einfach vergessen, man ist nur noch glücklich und stolz das Ziel erreicht zu haben. Nachdem die Tränen verflossen sind kippen wir in Windeseile die Flasche Albarinho in uns hinein, nicht ohne anschliessend dessen Wirkung zu spüren. Dann deponieren wir unsere Rucksäcke im Pilgerbüro und gehen durch die heilige Pforte in die Kathedrale. Dieser Eingang wird nur in heiligen Jahren geöffnet. 2010 ist ein heiliges Jahr. 
Wir umarmen den heiligen Jakobus, steigen hinab zu seinem Sarg, knien nieder und beten ein "Vater unser" und damit ist auch diese Pilgerreise offiziell beendet.  Im Pilgerbüro holen wir noch unser Credencial und ab jetzt sind wir einfach nur noch Touristen.
Nach dem gemeinsamen Abendessen mit Daniela und Horst, verbunden mit dem Genuss weiteren Weines fallen wir todmüde in unser Bett und schlafen sofort tief und fest ein.
 

Montag, 19. April 2010

Caldas de Reis - Padron

Um 9:00 Uhr starten wir , wie jeden Tag, mit schmerzenden Füßen in Richtung Padron. Dort soll, so die Legende, Jakobus seine Mission in Spanien begonnen haben.
Beim morgendlichen Kaffe und Bocadillo berichten Daniela und Horst das es große Probleme gibt nach Hause zu kommen. Der deutsche Luftraum ist komplett gesperrt, Busse und Bahnen nach Deutschland sind überfüllt und Leihwagenfirmen wittern das große Geschäft und erhöhen mal kurzfristig richtig satt die Preise :-(
Bisher hatten wir das alles nicht sehr ernst genommen, machen uns nun aber auch ernsthafte Gedanken wie wir nach Hause kommen, sollte das Flugverbot bis zum 27.04. nicht aufgehoben sein. Nic hält uns per SMS aus der Heimat auf dem laufenden. 
Der Weg nach Padron ist wunderschön. Durch Wald und Feld erreichen wir am Nachmittag Padron, wo wir heute übernachten.
Morgen wollen wir so ca. acht bis zehn Kilometer vor Santiagio laufen, um dann dort am 21.04. anzukommen.

Sonntag, 18. April 2010

Alba - Caldas de Reis

Heute Nacht bin ich plötzlich aufgewacht und hatte heftiges Nasenbluten. Ich hatte in meinem ganzen Leben, so weit ich mich erinnern kann, höchsten zwei oder drei Mal Nasenbluten. Und dann aber nicht so heftig wie heute Nacht. Mein Kopfkissen sah aus als hätte jemand ein Schaaf geschlachtet - alles tiefrot getränkt.
Ansonstesn gibt es von heute nicht viel zu berichten, Wir laufen mit den täglichen Schmerzen über Wald- und Feldwege, sowie über jede Menge Kopfsteinpflaster und Asphalt immer weiter Santiago de Compostela entgegen. Unser Tagesziel ist der Ort Caldas de Reis. Dort sind wir mit Daniela und Horst im Hotel Lotus verabredet, wo wir am Abend zusammen im Hotelrestaurant ein typisch deutsches Schnitzel essen und dort auch übernachten.
Heute hören wir zum ersten Mal von dem Vulkanausbruch in Island und dem damit zusammenhängenden Flugverbot über Deutschland. Wir machen uns nicht sonderlich verrückt, bis unser Flieger geht wird sich schon wieder alles eingependelt haben. Notfalls müssen wir nach alternativen suchen, die einfachste und schönste wäre einfach den Urlaub zu verlängern :-)

Samstag, 17. April 2010

Arcade - Alba

Es ist Samstag, da öffnen die Kaffeebars offensichtlich erst später. Wir wollen gegen 8:00 Uhr frühstücken, aber keine Bar hat geöffnet. Also klingeln wir den Bäcker aus seiner Backstube, der uns auch bereitwillig zwei Baguettes verkauft.
Die Sonne scheint schon kräftig, Zeit den Hut aufzusetzen. Beate hat ihren gestern auf der Brücke von Sanpeio verloren, schade, war eigentlich ein schönes Stück.
An einer Straße außerhalb von Sanpeio versucht uns eine alte Dame etwas zu erklären. Aber trotz tausender Worte ihres Redeschwalls verstehen wir wiedermal so gut wie nichts. Es scheint als wolle sie sagen das sie nicht genau wüsste ob der ausgeschilderte Weg begehbar ist. Wir gehen einfach den markierten Weg weiter, wird sich schon herausstellen ob es geht oder nicht. Gem. Caminoführer müßte eigentlich nach ca. zehn Minuten die alte romanische Brücke "Ponte Nova" kommen, um uns über einen ca. sechs Meter breiten Bach zu führen. Aber diese Brücke existiert nicht mehr und geradeaus weiterlaufen ist auch nicht möglich. Daher müssen wir wohl oder übel umkehren und den Umweg über die Landstrße machen. Die alte Dame ist zwischenzeitlich auch verschwunden, da hat sie aber Glück gehabt. Ein kurzes "No" der Lady hätte gereicht und wäre sicherlich besser als ihr zweiminüter Redeschwall gewesen. Seis drum.
Kurz vor Pontevedra treffen wir in einer Bar Daniela und Horst aus der Nähe von Aschaffenburg. Wir trinken einen Rotwein zusammen und dann verabschieden wir uns wieder. Wir wollen heute eigentlich bis San Amaro laufen und dort in der Albergue übernachten. Daniela und Horst wollen sich ein Zimmer in Pontevedra mieten.
In Pontevedra kaufen wir als erstes ein paar Geleinlagen für Beates arg geschundene Füße. Sie hat ziemlich heftige Schmerzen bei jedem Schritt.
Als wir die Kirche "La Peregrina" in Pontevedra besichtigen sind auch Daniela und Horst da. Sie sind noch immer auf Zimmersuche. Wir verabschieden uns abermals und gehen weiter unseren Weg. Es sind noch knapp zehn Kilometer bis San Amaro. Kurz hinter Pontevedra weist ein Schild zu einer ca. 500 mtr. entfernt liegenden Pension. In Anbetracht unserer lädierten Füße und Knie überlagen wir kurz ob wir dort übernachten sollen, da stehen plötzlich Daniela und Horst wieder neben uns. Sie haben in Pontevedra kein bezahlbares Zimmer gefunden und haben sich deshalb auch auf den Weg zur Albergue in San Amaro gemacht.
Gemeinsam gehen wir dann in die ausgeschilderte Pension und beziehen dort jeweils ein Zimmer für 30,00 Euro. Die Zimmer sind ziemlich schäbig, aber besser als noch zwei Stunden weiterzulaufen ist es allemal.
Am Abend essen wir zu viert in dem nebenan liegenden Restaurant. Mit einigen Gläsern Wein und Orucho wird es doch noch ein gemütlicher und lustiger Abend.

Freitag, 16. April 2010

Albergue de Mos - Arcade

Nachdem wir die Nacht in der Albergue alleine verbracht haben, machen wir uns gegen 8:30 auf den Weg der zunächst in Richtung Redondela führt. Anfangs geht es sehr steil die Straße hoch. 

Meine linke Ferse schmerzt, wie auch schon die letzten Tage, während der ersten Kilometer gewaltig. Der Fuß scheint sich immer nur langsam an die Anstrengung zu gewöhnen. Nach ca. einer Stunde kann ich dann aber immer wieder sehr gut und relativ schmerzfrei laufen. Beate hat weiterhin große Probleme mit ihrem linken Knie. Es ist mitlerweile gewaltig angeschwollen. Eigentlich sollte sie Probleme mit dem rechten Knie haben, schließlich wurde ja kurz vor unserer Abreise an diesem ein Meniskusschaden festgestellt. Seltsamerweise macht dies aber keine Probleme, nur das linke erinnert immer wieder an die Mauer von Ponte de Lima.
Nach zwei Stunden erreichen wir endlich die erste Bar für unseren morgendlichen Kaffe con Leche bzw. Kaffee solo und ein Bocadillo. Die Bar verlassend verläuft der Weg über schöne Waldwege und plötzlich sehen wir aus einer Lichtung unter uns die Bucht von Redondela und damit zum ersten mal das Meer. Es ist ein wunderschöner Anblick.
Nach weiteren ca. acht Kilometer erreichen wir den Ort Arcade. Mangels einer Herberge quartieren wir uns im Hotel Avenida ein.
Am Nachmittag sitzen wir gemütlich bei Albarino und Krabben an der Bucht von Arcade und genießen unter der Markise der Bar, bei einem weiteren Gläschen, einen kurzen, aber heftigen Regenschauer.
Die köstliche Seezunge zum Abendessen, nehmen wir in einem relativ noblen Hotel, mit wunderschönem Meerblick, ein. In der Hotelbar gibt es dann als Absacker noch einen riesigen Crema de Orucho für Beate und für mich einen, nicht mindergroßen, Cognac.
Mit dieser Menge an Alkohol lässt sich die Nacht, trotz Autostraße auf der einen und Eisenbahnverkehr auf der anderen Seite des Hotels, gut verbringen.

Pilgern kann so schön sein ......

Donnerstag, 15. April 2010

Tui - Albergue de Mos

Nachdem wir unsere Pension gegen 8:00 Uhr verlassen haben, suchen wir uns als erstes eine Kaffeebar zum frühstücken und werden auf der Plaza in Tui fündig. Kaum stehen Kaffee und Bocadillo auf dem Tisch, tönt auch schon ein lautes "Moin" durch die Bar und Michel tritt herein.
Gemeinsam laufen wir anschließend die ersten Kilometer in Richtung Porinno bis Michel plötzlich, nach einer kleinen Pause im Wald, wortlos und in schnellem Schritt, weitergeht und nicht mehr gesehen ward. Wir werden ihn wohl erst in Santiago oder Finisterra wiedersehen.
So gehen Beate und ich also alleine weiter, trinken in der ein oder anderen Bar ein Bier bzw. Wein, und erreichen, nachdem wir ca. zwei Stunden durch ein riesiges, ödes, Industriegebiet marschieren, gegen 14:00 Uhr Porrino.
Als wir Porrino wieder verlassen setzt ein heftiger Regenschauer ein und Gott sei Dank, hat Jakobus wieder mal für uns gesorgt und uns eine hübsche Bar direkt an den Weg gestellt. Wir flüchten also gerade noch trocken in die Bar. 

Als der Regen aufgehört hat machen wir uns wieder auf den Weg zu unserem heutigen Zielpunkt, dem Ort Albergue de Mos, was lt. meinem Caminoführer ca. fünf Kilometer hinter Porrino liegt. Hier irrt John Brierley, der Verfasser des Führers, sich allerdings zum ersten mal - statt fünf, laufen wir mindestens neun bis zehn Kilometer, bevor wir die Albergue erreichen. Ein Teilstück dieser Strecke führt an einer sehr stark befahrenen Schnellstraße entlang. Bei mitlerweile wieder stärker einsetzendem Regen macht dort das laufen wenig Spaß. Permanent rauschen Brummis in hohem Tempo an uns vorbei und spritzen jede Menge Regenwasser auf. Wir werden zum ersten mal richtig nass. Klatschnass und müde erreichen wir aber irgendwann unser Tagesziel.
Die Albergue ist nicht sehr schön, auch nicht sehr sauber, dafür sind wir heute die einzigen Übernachtungsgäste. Es ist eine neue Erfahrung sich splitternackt zwischen Bett und Dusche bewegen zu können :-) Zum Abendessen gibts mal wieder etwas selbstgekochtes: Nudeln mit Paprika und Thunfisch.
Morgen wollen wir Arcade erreichen und an der Bucht von Vigo etwas relaxen. 

Mittwoch, 14. April 2010

Rubiaes - Tui

Bereits gestern, als wir das Zimmer gebucht haben, wies uns die Vermieterin darauf hin, das es am morgen ab 7:00 Uhr Frühstück gibt und wir das Haus um spätestens 7:30 verlassen müssen. Sie ist noch berufstätig und muß selbst um 7:30 Uhr zur Arbeit. Also gehen Beate und ich heute morgen pünktlich um 7:00 Uhr zum Frühstück. Es gibt Brot und Marmelade, dazu Nescaffee und heißes Wasser - nichts was unsere Lebensgeister zum erwachen bringt.
Gerade haben wir den ersten, "leckeren" Kaffee zubereitet, kommt Michel mit fröhlichem und lauten "Guten morgen" ins Frühstückszimmer herein. Er hat also auch hier übernachtet. Die Überraschung und die Freude sind dementsprechend groß. Weiterhin sind auch David aus Irland und ein in Frankreich lebender Amerikaner in unserer Pension abgestiegen. Die Albergue hat heute Nacht offensichtlich keine Gäste gehabt. Michel erzählt, das er sie sich angesehen hat und direkt wieder gegangen ist. Dreck und vor allem Schimmel haben es ihm nicht angetan!

Heute geht es durch wunderbare Wälder und Felder, auf herlichen Wanderwegen, über Valenca, dem letzten portugiesichen Ort, über die Grenze nach Tui, dem ersten spanischen Pilgerort.
Mitlerweile hat wohl auch Michel an unserem Pilgertempo und auch an unserer Art zu pilgern (gemütlich, und immer auf die nächste Bar bedacht) Gefallen gefunden. So laufen wir auch heute den ganzen Tag zu dritt.
Gegen 13:00 Uhr erreichen wir die Außenbezirke von Valenca und gehen dort zum Mittagessen. Für mich gibts Schweinefleisch mit Pommes, Beate und Michel bestellen Hähnchen und Pommes. Das Essen wird auf großen Platten serviert und hätte locker für die doppelte Anzahl Personen gereicht. Dazu gibts eine Flasche Tinto, eine Flasche Vino Verde und eine Flasche Aqua con Gas. Entsprechend lange dauert unsere Mittagspause, wir sitzen über zwei Stunden in dem Lokal. Dann gehts weiter und wir erreichen relativ schnell zunächst Valenca und gehen dann über die Brücke des Rio Minho, der portugiesich-spanische Grenzfluß, nach Tui und haben nun spanischen Boden unter den Füßen.
Die Albergue in Tui gefällt Beate und mir nicht so recht und so suchen wir uns mal wieder eine hübsche Pension zum übernachten. Michel übernachtet in der privaten Herberge.
Am Abend sitzen wir zu dritt auf der Plaza in Tui und lassen es uns bei dem ein oder anderen Albarinho recht gut gehen.
Michel möchte morgen bis nach Redondela laufen, das ist mit 32 km definitiv zu viel für uns. Daher verabschieden wir uns herzlich von ihm und gehen noch eine Pizza essen.

Dienstag, 13. April 2010

Ponte de Lima - Rubiaes

Ausgeruht und ausgeschlafen verlassen wir gegen 8:00 Uhr Ponte de Lima. Meine Ferse schmerzt noch immer, aber es ist auszuhalten. Gestern haben wir noch ein paar Mullkompressen gekauft, eine davon habe ich mir heute morgen auf die Ferse geklebt. Damit geht es eigentlich ganz gut.
Nach gut eineinhalb Stunden erreichen wir die erste Bar, welche romantisch an einem Angelteich liegt. Zielstrebig gehts natürlich hinein um dort das längst fällige Frühstück einzunehmen.
Als wir gerade fertig sind und eigentlich bezahlen wollen kommt Michel aus Speyer herein. Er hat heute Nacht auch in der Albergue in Ponte de Lima übernachtet. Als er merkt das wir deutsche sind sagt er zu Beate: "Du mußt des Beate aus Wissbaade sei!" Er war also stets etwas hinter uns und hat offensichtlich in den Bar mit der freundlichen Wirtin Beates Eintrag in deren Gästebuch gelesen. Auch in der Herberge in Ponte de Lima hat er sich nach uns eingetragen. Michel setzt sich zu uns an den Tisch und sofort ist eine angeregte Unterhaltung im Gange. Er berichtet stolz von seiner letztjährigen Tour per Fahrrad auf dem Camino Frances.

Gemeinsam laufen wir dann zu dritt weiter. Michel möchte heute noch bis Valenca laufen. Das entspricht ca. 36 km Etappenlänge, was für uns allerdings überhaupt nicht in Frage kommt. Gemütlich laufen wir also zu dritt auf den bisher schönsten Wegen bergan auf den 405 mtr. hohen Alto Portela Grande. Diese Pfade hier hoch haben schon einen leichten alpinen Charakter. Es ist einfach nur herrlich. Beate hat jedoch heute erhebliche Probleme mit ihrem Knie. Diese stammen wohl von gestern, als wir, um einer größeren Pfütze auszuweichen, den normalen Weg verlassen haben und am Ende von einer kleinen Mauer herunterklettern mussten. Hier hat sie sich offenbar eine Verletzung am Knie zugezogen. Ihr fällt das laufen zunehmend schwerer, vorallem wenn es wieder bergab geht.
Unterwegs treffen wir erstmals auf "unseren Ossi", ein junger Mann der bereits seit Oktober in Spanien und Portugal mit Zelt und ganz großem Gepäck unterwegs ist. Ab und zu übernachtet er wohl auch in Pilgerherbergen. Michel, Beate und ich sind uns einig, das er das viel zu selten tut, seinen Klamotten und vor allem seinem Körper würden regelmäßiges waschen wirklich gut tun. 

Heute wollen wir in der Herberge in Rubiaes übernachten. Etwa zwei km vor Rubiaes fragt Michel eine einheimische, ältere Dame nach einem Supermarkt. Er möchte dringend seine Wasservorräte auffrischen. Die alte Dame weist ihm, ganz entgegen der portugiesichen Art, mit der Hand die Richtung und sagt: "dos kilometros". Michel will diesen Umweg in kauf nehmen und marschiert in die angegebene Richtung. Wir laufen weiter in Richtung Rubiaes. Kurz vor dem Ort steht plötzlich eine Pension. Beates Knie schmerzt derart heftig das wir hier unsere heutige Tour beenden und ein Zimmer für die kommende Nacht buchen. Da wir vom Balkon aus direkten Blick auf den ausgeschilderten Weg haben, sehen wir ab und zu hinaus um Michel Bescheid zu geben, wenn er hier vorbeikommt. Aber wir waren wohl nicht zum richtigen Zeitpunkt auf dem Balkon, wir haben ihn nicht gesehen. Er wird wohl in der Herberge in Rubiaes übernachten, oder aber, wie von ihm geplant, bis Valenca weiterlaufen. Schade, er war ein netter Kerl und mit ihm zusammen zu laufen hat uns sehr viel Spaß gemacht. Durch seine Erzählungen und seine heitere Art kam niemals Langeweile auf. Evtl. treffen wir uns ja in Santiago oder Finisterra noch einmal.Jakobus wirds schon richten.
Nach ausgiebiger Körper- und Kleiderpflege gehen wir am Abend in das nächste Restaurant zum Abendessen. Wieder haben wir die Auswahl zwischen Fleisch und Fisch. Dieses mal wählen wir Fisch und man serviert uns eine Riesenplatte mit filletiertem Fisch, Kartoffeln und Reis. Dazu Wein und vorher Suppe, und das alles - ich wiederhole mich - zu Preisen die es wohl nur in Portugal gibt. Damit wird es bald ein Ende haben,  morgen wollen wir die portugiesich-spanische Grenze überschreiten.

Montag, 12. April 2010

Lugar do Corgo - Ponte de Lima

Nach einem guten und ausgiebigen Frühstück fährt uns Fernanda mit ihrem Auto genau zu Stelle an der uns gestern der nette Portugiese eingeladen hat.
Unser Weg verläuft zunächst mal wieder über viel Asphalt und Kopfsteinpflaster. Die schönen Wege durch Wald und Feld sind erst mal wieder rar.
Nach drei Stunden erreichen wir eine Bar wo es für Beate Kaffee, für mich Bier und für uns beide dazu ein leckeres Sandwich gibt. 
Der Himmel bewölkt sich zusehends und immer mehr dunkle Wolken ziehen auf. Um nicht nass zu werden beschliessen wir hier in der Bar den Regen abzuwarten. So trinken wir in den nächsten zwei Stunden noch das ein oder andere Bier bzw. Wein, aber die Wolken verziehen sich wieder ohne das es geregnet hat.
So machen wir uns auf unseren Weg nach Ponte de Lima, wo wir bereits um 14:00 Uhr eintreffen. Heute ist ja nur eine kurze Etappe. Die hießige Herberge öffnet erst um 17:00 Uhr ihre Pforte, wir verbringen also die Zeit in der schönen Stadt. Ich esse meinen ersten Bacalao in Portugal - schmeckt gar nicht so salzig wie beim Portugiesen bei uns in Wiesbaden und wir trinken noch ein paar "Copas" Vino. Rotwein trinkt man hier aus einer Schüssel.
Dann schicken wir noch Beates alte Schuhe, sowie ein paar weitere Kleinigkeiten per Post nach Hause. Das Porto für das vier Kilogramm schwere Paket kostet ein kleines Vermögen. Dafür ist die neue und absolut saubere Albergue mit drei Euro pro Person wiederum sehr günstig.
Am Abend gehen wir in ein Restaurant am Fluß und anstatt uns eine Speisekarte vorzulegen fragt die Wirtin nur: "Bacalao oder Carne?" Die Speiseauswahl ist also echt überschaubar :-)
Wir entscheiden uns für Carne, vorweg eine Caldo verde (port. Gemüsesuppe), dazu Wein und zum Schluß noch Kaffee. Die Dame serviert nach der Suppe das Fleisch, Suppenfleisch mit Reis - seltsame Zusammenstellung! Aber es schmeckt recht lecker und es ist so viel das wir die Hälfte zurückgehen lassen. Über die portugiesichen Preise habe ich ja schon berichtet: für alles zusammen bezahlen wir 15,30 Euro.
Da ich wahnsinnig müde bin und bereits am Tisch einschlafe gehen wir zu unserer Unterkunft und liegen bereits um 21:00 Uhr im Schlafsack.

Sonntag, 11. April 2010

Barcelos - Lugar do Corgo

Die heutige Etappe führt eigentlich von Barcelos nach Ponte de Lima über ca. 35 km. Da dies nicht unserem Tagespensum entspricht, auch oder gerade nicht trotz neuer Schuhe, beschliessen wir nur ca. 21 km bis nach Lugar do Corgo zu laufen. Wir werden also bis nach Ponte de Lima zwei Tage benötigen. Außerdem soll sich in Lugar de Corgo die Casa Fernanda befinden. Diese Übernachtungsmöglichkeit hat uns ja die freundliche Dame gestern in der Cafebar empfohlen. Ihre erste Empfehlung, die Pension von letzter Nacht, war ja auch ok, also wird die Casa Fernanda auch ok sein.

 Wir hoffen, auf unserem Weg aus Barcelos heraus ein Cafe zu finden, aber es ist Sonntag, da öffnen die Bars offensichtlich erst später. So laufen wir also zunächst durch Feld und Wald auf wunderbaren Wanderwegen und erreichen nach ca. 1,5 Stunden den Ort Ribeira. In der dortigen Bar gibts endlich das lang ersehnte Frühstück. Drei Kaffee und zwei Sandwiches mit Fiambre (gek. Schinken) und Käse für zusammen 3,50 € - über die portugiesichen Preise kann man sich wahrlich nicht beklagen. Dafür bekagt sich Beate fürchterlich über den Zustand der sanitären Anlage diieser Bar - nur eine Toilette für Damen und Herren, noch dazu nicht abschließbar und ohne Papier. Die Bar ist am Sonntagmorgen zusätzlich noch voller Herren die dort ihren Frühschoppen abhalten, da kann man sich leicht vorstellen in welcher Geschwindigkeit Beate dort ihr Geschäft verrichtete  :-)
Wir schultern also wieder unsere Rucksäcke und verlassen diese gastliche Stätte. Beates neue Schuhe sind offensichtlich ein Volltreffer, sie hat bis jetzt keinerleich Probleme. Noch gestern konnte sie ja kaum einen Fuß vor den anderen setzen. Dafür meldet sich meine linke Ferse umso mehr. Mittlerweile hat sich eine Blase gebildet, welche ich durch ein Compeed-Blasenpflaster zu bekämpfen versuche. Es bleibt aber lediglich bei dem Versuch. Bei jedem Schritt spüre ich einen stechenden Schmerz an meiner Ferse. Besonders schlimm ist es immer dann wenn es über Kopfsteinpflaster geht, und über dieses geht es auf portugiesichen Straßen sehr oft, und ganz besonders heute. Was solls - no pain, no glory!

Unterwegs ist es derartig heiß, das wir uns an jedem Brunnen unsere Hüte mit kaltem Wasser füllen und uns über den Kopf stülpen, das sorgt zumindest für eine kurzfristige Abkühlung. Zu allem  Überfluß finden wir auch keinen Wegweiser und keine Abzweigung zur gesuchten Casa Fernanda. Wir landen am Nachmittag urplötzlich in dem Ort Vitorino dos Piaes, wir sind also zu weit gelaufen. Beate ist am Ende und den Tränen nahe. Ich traue mich nicht ihr meine Absicht beizubringen - weiterlaufen und in ca. vier Stunden Ponte de Lima erreichen. Dies tun auch die drei Brasilianer die wir unterwegs in einer Bar kennenlernten. Beate weigert sich auch nur noch einen Schritt zu laufen. Wenn hier ein Flugplatz wäre würde sie wohl direkt einen Flug nach Hause buchen und ich müßte den Weg alleine weiterlaufen.
Wir müssen die Unterkunft also irgendwie finden. Ich frage in einer Bar einen Portugiesen nach der Casa Fernanda. Als er mir klar macht das wir ca. drei km in den Ort zurücklaufen müssen, frage ich nach einem Taxi. Wie gesagt, Beate weigert sich ja auch nur noch einen Fuß vor den anderen zu setzen. Da steht plötzlich ein freundlichen Portugiese von seinem Platz auf, nimmt uns am Arm und führt uns zu seinem Auto. Wir verstauen die Rucksäcke im Kofferraum und der freundliche Senor fährt uns zur Casa Fernanda, auf ein Honorar hierfür verzichtet er großzügig. Jakobus hat mal wieder ganze Arbeit geleistet.
Als wir in der Casa ankommen, werden wir mit Wein, Kaffee, Aquadente (portugiesicher Tresterschnaps) und Kaninchen mit Pommes herzlich empfangen.
Heute muß wohl unser Glückstag sein, erst das günstige Frühstück, dann der Fahrdienst, Beates Glück mit ihren Schuhen, diese freundliche Casa hier - alles wirklich wunderbar. Nur meine Ferse macht mehr und mehr Probleme. Nach dem duschen löst sich das Compeed und das ganze Drama wird sichtbar. Eine Riesenblase hat sich gebildet und durch das Ablösen des Blasenpflasters hat sich auch die schützende Haut mit abgelöst. Meine komplette Ferse besteht aus rohem, roten Fleisch. Mal sehen, wie das morgen mit Strümpfen und Schuhen weitergeht.

Freitag, 9. April 2010

Mindelo - Sao Pedro de Rates

Normalerweise startet der Camino Portugues an der Kathedrale in Porto und zieht sich dann den ersten Tag durch die Stadt und ein vorgelagertes Industriegebiet in Richtung Maia und Vilar de Pinheiro. Von dort geht es dann zum ersten Etappenziel nach Vilarinho. Das wollen wir uns am ersten Tag doch nicht antun und beschließen daher mit der Metro nach Vilar de Pinheiro zu fahren, um dort unseren Camino zu beginnen.

Bereits beim einsteigen in die Metro in Porto wundern wir uns über die Anzeige Expresso im Fahrtrichtungsanzeiger der Bahn. Solange wir uns im Stadtgebiet von Porto bewegen ist auch nichts mit Expresso in Verbindung zu bringen, die Metro hält alle paar hundert Meter. Das ändert sich allerdings schlagartig als wir die Stadtgrenze von Porto passieren. Die Metro hält nur noch an jeder vierten oder fünften Haltestelle. In Vilar de Pinheiro natürlich nicht, wir fahren also drei Stationen weiter als wir eigentlich wollten.

Irgendwie schlagen wir uns aber quer duch die Dörfer durch und erreichen die ersten gelben Pfeile, und somit den Camino, nach gut zwei Stunden in der Ortschaft Vilarinho.
Von dort laufen wir gemütlich in ca. fünf Stunden über Arcos nach Sao Pedro de Rates, unserem für heute ausgesuchten Etappenziel.

In Sao Pedro de Rates spreche ich eine alte Dame an um den Weg zur Albergue zu erfragen. Mit Händen und Füßen, sowie einem nicht enden wollenden Redeschwall, von dem wir kein Wort verstehen, macht sie uns irgendwie klar, das wir ihr folgen sollen.
Warum können Portugiesen und Spanier nicht langsam und in wenigen, treffenden Worten etwas erklären? Man könnte doch einfach auf die Frage "Albergue?" mit der Hand nach rechts, links oder geradeaus zeigen. Aber das wäre wohl nicht im Sinne dieser Leute und auch nicht ihre Mentalität. Die halten lieber einen fünfminütigen Monolog und lassen sich auch durch eindeutige Bewegungen, die aussagen das man nichts, aber auch gar nichts, von dem versteht was sie gerade erklären wollen, zum aufhören bewegen. Aber sehr nette Leute sind es trotzdem :-)
Wir denken schon, die alte Dame möchte uns zu sich nach Hause einladen, als sie uns begeistert den Eingang zur Albergue zeigt - es wäre wahrlich einfacher gegangen :-)

Die Tür zur Albergue ist verschlossen, wir sind wohl die ersten Ankömmlinge heute. Wir haben ja auch einige Kilometer durch das nichtanhalten der Metro eingespart. Den Schlüssel zu unserem Schlaflager gibts in einem nahegelegen Tante-Emma-Laden.
Kaum haben wir die Albergue betreten, trifft auch Nuala, eine Irin, ein. Wir haben für heute Nacht ein Zimmer mit zehn Betten für uns alleine, da kann man sich herrlich ausbreiten.
Nach Duschen und Fußpflege (Beate hat Probleme mir ihren beiden kleinen Zehen) gibts für uns drei das typische Pilgeressen, Spaghetti mit Tomatensoße und jeder Menge Knoblauch und Thunfisch. Dazu vertilgen wir noch zwei Flaschen Weiß- und eine Flasche Rotwein. Nuala hat für den Nachtisch gesorgt, es gibt leckeres Eis.

Nuala geht in diesem Jahr ihren fünften Camino. Sie erzählt uns, das sie immer den Camino Frances geht. So ist sie auch in diesem Jahr im März in Saint-Jean-Pied-de-Port gestartet, war aber den täglichen Bettenrun auf dem Camino Frances in Fromista leid. Ihren Erzählungen nach - und sie muß es als Camino-Junkee ja wissen - ist der Andrang in diesem, heiligen Jahr 2010, dort außergewöhnlich groß. Gut, haben wir mit dem Camino Portugues also eine, für uns richtige, Entscheidung getroffen. Sie ist dann mit dem Bus zunächst nach Santiago und von dort dann weiter nach Porto gefahren und hat auch heute ihren Camino Portugues begonnen.

Die Menge an Wein und das heutige laufen zeigen ihre Wirkung, und so fallen wir alle drei bereits gegen 21:00 Uhr in unsere Schlafsäcke.

Donnerstag, 8. April 2010

Porto

Pünktlich um 10:40 hebt unser Flieger ab in Richtung Porto. Dort landen wir 15 min. früher als geplant.
Mit der Metro fahren wir vom Flughafen in die City um dort unser vorgebuchtes Hotel, Residencia Escodidinho,  zu beziehen. Auf dem Weg von der Metrostation zu unserem Hotel trete ich plötzlich in eine Mulde und knicke mit dem linken Fuß um; in diesem Moment wäre unsere Pilgerreise beinahe vorbeigewesen bevor sie eigentlich begann. Aber ich habe Glück und kann ohne Probleme weiterlaufen.
Den Nachmittag verbringen wir mit der Besichtigung der Kathedrale und der Altstadt von Porto. Der Wegweiser zur Kathedrale führt uns durch schummrige kleine Gassen die uns ein seltsames Gefühl in der Magengegend bereiten. Gut das es noch hell ist. 
Wir überqueren die von Gustave Eiffel geplante, zweistöckige Stahlbrücke Ponte de De Luis I, die 1866 erbaut wurde, um die auf der anderen Seite des Rio Douro gelegenen Portweinkeller aufzusuchen. Im ältesten Portweinkeller der Stadt bleiben wir hängen. Der Portwein, Beate trinkt weißen, ich roten, schmeckt uns nicht wirklich und so genehmigen wir uns noch den ein oder anderen Albarinho, einen hervorragenden Weißwein, der sowohl in Portugal als auch im spanischen Galicien angebaut wird.
Mit einem preiswerten und sehr guten Abendessen, es gab als Vorspeise Caldo Verde, eine Gemüsesuppe, als Hauptspeise gegrillten Schwertfisch, findet der erste Tag sein Ende. Morgen gehts dann endlich richtig los.