Montag, 13. April 2009

Hospital de Orbigo - Murias de Rechivaldo 22 km

In der Herberge von Hospital de Orbigo habe ich mir gestern noch einen wunderbaren Hut gekauft. Der Hut hat eine weite Krempe, die meine bereits verbrannten Ohren hoffentlich gut vor der Sonne schützt.

Mit großen Schmerzen im linken Fußgelenk, die sich bei jedem Schritt über das komplette Schienbein ziehen, verlasse ich am Morgen Hospital de Orbigo. Durch eine relativ abwechslungsreiche Landschaft wandernd, erreiche ich nach gut drei Stunden den Ort San Justo de la Vega. Dort gibt es eine Apotheke, welche ich auch zielsicher ansteuere um mir eine Bandage für das Fußgelenk zu kaufen. Vielleicht werden damit meine Schmerzen etwas erträglicher. So wie momentan kann ich unmöglich weiterlaufen. Jeder Schritt tut höllisch weh.

Ich gehe also in die Apotheke und versuche der Dame mit allen Wörtern, die ich mir vorher aus meinem Wörterbuch zusammengesucht habe, klar zu machen was ich möchte. Daraufhin will sie mir eine elastische Binde verkaufen. Während ich ihr zu erklären versuche, das das nicht das ist was ich will, fällt meine Blick auf einen Verkaufsständer mit Bandagen. Na, das macht die ganze Sache etwas einfacher, ich zeige ihr also was ich möchte.
Ich muß den Rucksack absetzen und mich zur Anprobe hinsetzen. Dazu muß ich selbstverständlich auch den Schuh ausziehen. Als sie meinen Fuß vermisst um die richtige Größe festzustellen rümpft sie gewaltig die Nase. Logisch, nach mehreren Stunden Fußmarsch sind Füße, Socken und Schuhe halt nicht mehr die frischesten. Aber das ist halt ihr Job, da muß sie nun mal durch :-)

Ich lasse die Bandage gleich an und kaufe auch noch eine Tube Ibuprofen-Creme gegen die Schmerzen am Schienbein. Dank der Bandage habe ich nun keine Probleme mehr mit dem Fußgelenk, dafür schneidet die Bandage allerdings am oberen Rand gewaltig meinen Unterschenkel ein, was meinem Schienbein nicht so sehr bekommt. Das ist wohl "den Teufel mit Beelzebub austreiben". Aber es ist auf jedenfall besser als ohne.
So erreiche ich nach einer weiteren Stunde Astorga wo ich bereits 2007 übernachtet habe. Ich möchte die Kathedrale besichtigen, da diese vor zwei Jahren geschlossen war. Leider komme ich auch dieses Jahr zu einer Zeit zu der die Kathedrale geschlossen ist.
Also nehme ich in einer Bar zwei Bier und ein Bocadillo zu mir und laufe dann weiter in Richtung Murias de Rechivaldo. Als ich in der dortigen Herberge ankomme sind auch Gabi und Michael bereits da. Im Innenhof der Herberge nehmen wir erst mal zwei große Bier zu uns.

Zum Abendessen gibt es eine Art Eintopf mit Gemüse, Kartoffeln und Fleisch. Anschließend noch Fisch mit Kartoffeln. Nach dem Essen schenkt der Hospitalero noch diverse Sorten selbsthergestellter Spirituosen aus. Gegen 22:00 Uhr falle ich - nicht mehr ganz nüchtern - in meinen Schlafsack.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen