Mittwoch, 8. April 2009

Fromista - Calzadilla de la Cueza 37,6 km

Am Morgen verabschiede ich mich von Miguelangel der den Bus nach Astorga nehmen will und dann von dort seine Pilgerreise nach Fatima fortsetzen will. Diesmal wird es der letzte Abschied sein.

Der Camino verläuft wieder mal über Asphalt und breite Schotterwege. Nach ca. zwei Stunden treffe ich Annette aus Wuppertal. Sie ist heute alleine unterwegs, da ihre Schwester wegen großer Blasen per Taxi nach Carrion de los Condes, ihrem heutigen Etappenziel, gefahren ist.
Gemeinsasm laufen wir ca. drei Stunden auf einem Schotterweg entlang der Landstraße über Villacalzar de Sirga nach Carrion de los Condes. Dort trifft sie auf ihre Schwester und ich verabschiede mich von ihr.
Ich muß mich entscheiden - entweder auch hier übernachten oder noch weitere 18 Kilometer dranhängen. Die Füße sind ok, das Wetter schön und es ist auch erst 13:00 Uhr, warum sollte ich also hier übernachten. Hätte ich gewußt was mich an diesem Nachmittag noch erwartet, hätte ich evtl. anders entschieden.

Die Strecke führt auas Carrion de los Condes heraus auf eine Landstrße und das sind wieder erst mal fünf Kilometer auf Asphalt. Was dann kommt kommt ist wohl unter "Meseta pur" zu bezeichnen. Es geht sage und schreibe zwölf Kilometer kerzengerade über einen Schotterweg nach Calzadilla de la Cueza. Ich bin auf der "Via Aquitana". Auf ihr transportierten die Römer Gold von Astorga nach Bordeaux.
Der Weg läuft wirklich wie mit dem Lineal gezogen durch eine nahezu baumlose weite Ebene. Ein Ziel ist nicht zu erkennen.
Nach ca. zwei Stunden auf der Via Aquitana ist erstmals die Spitze eines Kirchturmes zu erkennen. Dort also muß mein Etappenziel sein. Allerdings ist von einer Ortschaft um diesen Kirchturm nichts zu sehen. Nach einer weiteren dreiviertel Stunde geht es plötzlich bergab in eine Mulde und man steht vor der Albergue von Calzadilla de la Cueza. Der Ort erscheint wie aus dem nichts.

Am Abend gehe ich mit Claudia und Johannes, ein Ehepaar aus Fürth, und einem Ehepaar dessen Namen ich mir nicht behalten habe in das nahegelegene Restaurant um dort unser Pilgermenu einzunehmen. Das Pilgermenu sind überall ähnlich. Es gibt drei Vor-, drei Haupt- und drei Nachspeisen aus denen man sich ein Menu zusammenstellen kann. Dazu gibts immer Brot, Wasser und Wein. Das komplette Menu kostet dann so zwischen acht und zehn Euro.
Irgendwie kommen wir fünf nicht so recht ins Gespräch, kein Wunder, sind doch alles Lehrer außer Johannes, der ist Kripobeamter. Und so wird das ein relativ kurzes Essen und ich liege bereits um 21:30 Uhr in meinem Schlafsack.

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