Mittwoch, 1. April 2009

Los Arcos - Logrono 29 km

Um 7:30 Uhr beginne ich nun meinen diesjährigen Camino und laufe los in Richtung Logrono. Ich habe schlecht geschlafen. Vielleicht lag es ja einfach nur an der Vorfreude darauf das es endlich wieder losgeht. Vielleicht lag es aber auch an der ungewöhnlichen Ruhe in der Nacht. Wir waren nur zu viert in einem Raum mit 36 Betten, wahrscheinlich haben mir die Schnarcher gefehlt :-)

Gemütlich geht es zunächst in 1,5 Stunden in Richtung Sansol und Torres del Rio. Weiter gehts in stetem auf und ab durch schöne Landschaft in Richtung Viana, meinem heutigen Etappenziel.
Als ich in Viana ankomme ist es allerdings erst 12:00 Uhr und das ist mir doch ein wenig früh um schon die Albergue aufzusuchen. Also beschließe ich bis Logrono weiterzulaufen.

Vor Logrono lasse ich meinen Pilgerpaß noch von Dona Felisas Tochter abstempeln, die eine alte Tradition ihrer Mutter fortführt. Jeder Pilger erhält auf Wunsch einen Stempel in seinen Paß und wird hierfür um eine kleine Spende gebeten. Hiervon lebt die alte Dame ganz offensichtlich. Außerdem führt sie mittels einer Strichliste genauestens Buch über die Anzahl der vorbeikommenden Pilger.
Nachdem ich mich von der Dame verabschiedet habe erreiche ich nach einer Viertelstunde mein heutiges Nachtlager in Logrono.

Mein großer Zeh des linken Fußes schmerzt sehr stark. Es ist ein Schmerz im Gelenk des Zehs den ich auch in den letzten Wochen zu Hause schon ab und zu bemerkte. Aber so schlimm wie heute war es noch nie. Das war ganz offensichtlich etwas viel für den ersten Tag.
Ich kann kaum noch den Fuß belasten. Mittlerweile schmerzt auch der Ballen des Zehs bei jedem Schritt. Es ist eine Qual die 500 Meter zum Restaurant und zurück zu laufen.
Ich hätte doch mal besser in Viana übernachtet.

Einige Augenblicke denke ich darüber nach was ich wohl mache wenn das morgen früh nicht besser ist. Evtl. muß ich schon so früh einen Ruhetag einlegen. Evtl. muß ich sogar abbrechen, so stark sind die Schmerzen teilweise. Aber im nächsten Augenblick fällt mir wieder ein was auf der Tüte stand in der mir Beate meine Halskette zum Abschied überreichte. Da stand "Buen Camino" , "Ultreia" und auch "No pain - no Glory".
Also da muß ich nun wohl durch wenn ich Santiago erreichen will. Es geht nicht schmerzlos. Sofort verwerfe ich jegliche Gedanken an einen Abbruch, es wird schon irgenwie gehen - Jakobus wirds schon richten.
Gott sei Dank das mir Beate eine kleine Tube Voltaren, ein Schmerzgel, mitgegeben hat. Damit reibe ich die schmerzenden Stellen ein. Mal sehen wie es morgen früh geht.

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